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Schmugglerparadies Samnaun

Ende Juni 2022 fand unsere große Ausfahrt „Schmugglerparadies Samnaun“ statt.

26 Porsche mit 43 Personen trafen im „Sport- und Wellness-Hotel Post“ in Samnaun ein, um gemeinsam das verlängerte Wochenende zu verbringen.

Das 4-Sterne-Hotel auf 1.800 m erwies sich als idealer Ausgangspunkt für unsere Pässetouren.

Tag 1: (ca. 230 km, ca. 4:15 Std.)

Das Frühstück wurde vorverlegt, um unsere Pässe-Tour sehr früh beginnen zu können. Die Teilnehmer wurden in 5 Fahrgruppen eingeteilt. Nach der Überquerung des Reschenpasses   hieß das nächste Ziel unserer Ausfahrt: Stilfser Joch. Hervorragendes Wetter, wenig Verkehr, - beste Voraussetzungen.

Mit einer Höhe von 2.757 m ist das Stilfser Joch der höchste Gebirgspass in Italien und nach dem Col de l’Iseran der zweithöchste asphaltierte Gebirgspass der Alpen. Es verbindet Bormio im Veltlin (Lombardei) mit Prad im Vinschgau (Südtirol) und trennt den Ortler-Hauptkamm vom Chavalatschkamm.

Die Passstraße, Teil der Strada Statale 38 dello Stelvio, ist in der Regel zwischen Ende Mai und November für den Verkehr geöffnet. Während der kurzen Öffnungszeit herrscht auf dieser Straße starkes Verkehrsaufkommen, vor allem durch Tourismus- und Freizeitfahrten. Sie weist auf der 27,5 km langen Südtiroler Seite 48 Kehren auf, während die 21,7 km lange Westrampe in der Lombardei mit 34 Kehren auskommt. 

Auf der Westseite mündet auf 2.503 m die über den Umbrailpass kommende Straße von Santa Maria ein, die wir als nächstes unter die Räder nahmen. Die 13,4 km lange Straße wurde bereits 1901 fertiggestellt und mündet bei Val Müstair in den Ofenpass. Den 2.149 m hohen Pass verließen wir bei Susch in Richtung Davos. Nach nur 13 Kilometer erreichten wir nach insgesamt 3 Stunden Fahrzeit die 2.383 m Passhöhe des Füela-Passes. Hier kehrten wir im Passhotel Flüela Hospiz zur Mittagspause ein.

Anschließend begaben wir uns auf die Rückfahrt ins Hotel und ließen den Tag mit einem Menü und einem finalen Absacker im Hotel ausklingen.

Tag 2:

Dieser Tag begann dieses Mal mit einem späteren Frühstück. Wir fuhren nach Graun am Reschensee, um dort eine Ortsführung zu erleben. Der einheimische Florian Eller traf sich mit uns am Grauner Turm. Dieser, im Wasser stehende Turm, ist das Überbleibsel des alten Ortes Graun, welcher dem Stausee zum Opfer fiel. Insgesamt versanken 163 Häuser und 670 Hektar an fruchtbarem Kulturboden. 70 % der Bevölkerung ist aus- oder abgewandert. 150 Familien hatten ihre Existenz verloren.

Den damaligen Einwohner hatte ein schreckliches Schicksal ereilt. Sie mussten ihr Zuhause verlassen, die Häuser wurden gesprengt, wurden dafür nicht einmal abgefunden und zunächst in Barracken untergebracht.

Der örtliche Friedhof sollte zunächst mit einer Platte zubetoniert werden, aber nach Einschalten des Papstes wurde der örtliche Friedhof doch umgebettet.

Auf einem der Grabsteine stand: (so erzählt Herr Eller)

„Hier liegt mein Weib, Gott sei´s gedankt, Sie hat ihr Leben lang mit mir gezankt, drum lieber Leser gehe weit von hier, sonst steht Sie auf und zankt mit Dir.“

Der künstliche See hat eine Länge von 6 Kilometer, 1 Kilometer Breite und ein Speichervolumen von 120 Mio m³.

Beim Ablassen des Sees im Jahr 2021 war der Wasserpegel so niedrig, dass neben dem Kirchturm Ruinen des Dorfes Graun zum Vorschein kamen.

Wir bedanken uns herzlich für den interessanten Vortrag von Florian Eller.

Anschließend fuhren wir weiter zu unserer Mittagslocation: Haide-Park in Burgeis.

Den Nachmittag konnten die Teilnehmer frei gestalten, einige unternahmen einen Bummel durch Samnaun, andere fuhren mit Seilbahn auf den Berg oder besuchten Sehenswürdigkeiten in der näheren Umgebung.

Tag 3 (ca. 314 km, 4:52 Std.)

Dieser Tag begann wieder mit einem vorverlegten Frühstück, um auf dem Timmelsjoch weniger Verkehr zu haben. Zunächst lief alles gut, bis wir den Ort Sölden erreichten. Dort kam der Verkehr aber wegen einer Veranstaltung zum völligen Stillstand. Mit viel Geduld bei heißen Temperaturen erreichten wir endlich die Mautstelle, bei der wir das Ticket nicht nur für die Hin-, sondern auch für die Rückfahrt zogen.

Das Timmelsjoch (italienisch: Passo del Rombo) ist ein Grenzpass zwischen Österreich und Italien liegt auf einer Höhe von 2.474 m. Das Joch ist Teil der Europäischen Wasserscheide und der einzige befahrbare Übergang des Alpenhauptkamms zwischen Reschen und Brenner.

Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit hatten wir am Pass relativ viel Verkehr. Die geplante Pause auf der Passhöhe ließen wir ausfallen, um unsere vorreservierte Mittagslocation zu erreichen.

Im Gasthof Haselstaude in St. Leonhard-St. Martin wartete ein üppiges Mittagessen.

Nach der Stärkung nahmen wir auf der Rückfahrt erneut das Timmelsjoch unter die Räder und entschädigten uns mit sehr wenig Verkehr, toller Landschaft und sehr viel dynamischen Fahrspaß. Die Stau-Phase vom Vormittag war schnell vergessen. Auf der Passhöhe legten wir eine kurze Pause ein und genossen die Aussicht.

Am späten Nachmittag erreichten wir wieder Samnaun, tankten zollfrei-günstig und freuten uns auf den Abschlussabend im Hotelrestaurant.

So ging wieder ein erlebnisreiches Wochenende mit viel Kurvenspaß zu Ende.

Großen Anteil am Gelingen der Ausfahrt hatte das hervorragende Wetter, welches lt. den Wettervorhersagen so nicht zu erwarten war.